
Neubau der A46 von Velmede bis Nuttlar

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW, Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift, realisiert den Neubauabschnitt der Bundesautobahn A46 von der Anschlussstelle Bestwig-Velmede bis zur Anschlussstelle Nuttlar sowie den Zubringer B480.
Dieser Abschnitt der A46 im oberen Ruhrtal stellt zusammen mit der A445 eine leistungsfähige und verkehrssichere Verbindung zwischen den Wirtschaftsräumen des östlichen Ruhrgebietes und des oberen Ruhrtales dar. Gleichzeitig wird dadurch ein Ballungsraum mit den Erholungsgebieten im Sauerland verknüpft.Unter der fachkundigen Führung des zuständigen Projektleiters des Landesbetriebes Straßenbau NRW wurde den interessierten Mitgliedern die Baumaßnahme vorgestellt. Schwerpunkt der diesjährigen Besichtigung war die Errichtung der Talbrücke Schormecke im Zuge des Zubringers (B480n), die einen circa 63m tiefen Geländeeinschnitt überquert.
Das 9-Feld-Bauwerk überspannt zwei Wirtschaftswege und den Bachlauf Schormecke. Die Linienführung der neuen Bundesstraße weist im Bereich der Talbrücke im Grundriss eine konstante Krümmung mit einem Radius von 450m auf. Die Gradiente liegt im Bauwerksbereich in einer Geraden mit einer konstanten Längsneigung von 4,21% und einem konstanten Quergefälle von 5,00%. Auf der freien Strecke verfügt der Neubauabschnitt der B480n über einen Querschnitt RQ 10,5+ZFS. Die nutzbare Fahrbahnbreite zwischen den Schrammborden der Überbauten der Talbrücke Schormecke, bestehend aus einem Fahrstreifen in nord-südlicher Richtung und zwei Fahrstreifen in süd-nördlicher Richtung, beträgt 12,00m.
Die Pfeiler werden in zwei unterschiedlichen Ausführungen hergestellt. Zum einen als schlanke Doppel-Rundpfeiler, die rahmenartig durch runde Querriegel verbunden sind, und zum anderen als einteilige Rundstützen mit Pfeilerkopfaufweitung. Die Hohlkastenbrücke mit einteiligem Querschnitt wird unter Anwendung des Taktschiebeverfahrens errichtet. Die Vorschubeinrichtung befindet sich hinter dem südlichen Widerlager. Somit wird der Vorschub entgegen dem Längsgefälle und der Kilometrierung in nördliche Richtung durchgeführt.
Familientag: BVB-Stadiontour im Signal-Iduna-Park
Der Fußballverein Borussia Dortmund hat in 2015 den Stammtischbereich an der Westtribüne durch einen 4-geschossigen Baukörper erweitert. Die Erweiterung war eine von insgesamt vier Umbaumaßnahmen, die seit der Eröffnung des Stadions zur Weltmeisterschaft 1974 ab 1995 zur stetigen Vergrößerung der Zuschauerkapazitäten vorgenommen worden sind.Nach der Erweiterung der West- und Osttribüne wurde mit der Aufstockung der Südtribüne in der zweiten Ausbauphase die größte Stehplatztribüne Europas für 24.454 Zuschauer geschaffen.
In der dritten Phase wurden in 2002/03 schließlich die bis dahin noch offenen Stadionecken geschlossen und die Zuschauerkapazität auf insgesamt 81.359 Plätze erhöht. Die Ahlenberg Ingenieur GmbH, Herdecke, war bei allen Ausbauphasen als geotechnischer Berater für die Gründungsmaßnahmen eingeschaltet. So konnten im Vorfeld der Besichtigung im Rahmen einer Präsentation die besondere Lage des Stadions über ausgekohlten Flözen vorgestellt und die technisch aufwändigen Gründungen erläutert werden.
Bei allen Ausbaustufen war es erforderlich die Gründung individuell an die Tragfähigkeit und Dicke der Boden- und Felsarten, sowie an die Lagerstätten- und Abbauverhältnisse der Kohleflöze im Karbongebirge anzupassen. In den Ecken der dritten Ausbaustufe waren Stützenlasten bis zu 1.300 Tonnen in das Festgestein einzuleiten. Zum Absetzen der insgesamt hoch belasteten, über 17m langen Großbohrpfähle unter der Südtribüne war es erforderlich, zunächst eine sogenannte Untergrundvergütung durch Einpressen von Zement in das ausgekohlte Gebirge vorzunehmen.
In anderen Bereichen musste die Länge der Pfähle so gewählt werden, dass diese bis unterhalb eines ausgekohlten Flözes reichten oder tragfähiger Fels in ausreichender Dicke oberhalb des Flözes vorhanden war. Neben den großen Druckkräften waren über verschiedene Pfähle auch hohe Zugkräfte in das Gebirge einzuleiten. Hierzu wurden diese Pfähle mit Fußaufweitungen und speziellen Zuggliedern versehen.Die technischen Informationen im Gepäck hatten die Teilnehmer aus der Bezirksgruppe Hellweg-Sauerland bei der anschließenden Stadionbesichtigung eine andere Sicht auf die imposante Tribünenkulisse. Die sehr interessante und kurzweilige Führung war gespickt mit sportlichen Informationen und so mancher Anekdote aus der Vereinsgeschichte. Beeindruckend waren die Zahlen zu den immensen technischen und finanziellen Aufwendungen, die erforderlich sind, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und die Sicherheit der Zuschauer vor, während und nach Ende eines Heimspiels zu gewährleisten.
Baustellenbesichtigung der Grünbrücke „Egge“

Zusammen mit der Bezirksgruppe Ostwestfalen besichtigten wir den Neubau der Grünbrücke „Egge“ an der B64 zwischen Altenbeken-Buke und Bad Driburg. Das Konjunkturpaket II aus dem Jahr 2009 enthält für den bundesweiten Bau von 20 Grünbrücken ein Bauvolumen von insgesamt 70 Mio. Euro. Durch die geforderte Fertigstellung in 2011 mussten Planung und Bau zügig vorangebracht werden. Die Grünbrücke soll die Lebensräume von Rotwild, Wildkatze, Fledermäusen, Haselhuhn, etc. vernetzen, um Unfälle zu vermeiden und die Vielfalt zu erhalten. Die Brücke wird als Stahlbetonbogen mittels eines fahrbaren Bogentraggerüstes mit Schalung ausgeführt. Zur Anschüttung der Tierrampen müssen ca. 66.000m3 Erdmassen bewegt werden. Nach Fertigstellung wird das Wild über insgesamt 3km Wildkatzenzaun mit Überkletterschutz und Untergrabungsschutz zur Grünbrücke geleitet. Zur anschließenden Beobachtung wird ein dauerhaftes Monitoring durchgeführt.
Werkstraße der Heidelberg Cement AG
Baustellenbesichtigung: Werkstraße der Heidelberg Cement AG als Erprobungsstrecke in Betonbauweise. Zusammen mit der BG Ostwestfalen-Lippe wurden das Zementwerk und die neue, etwa ein Kilometer lange Werksstraße zwischen den Werken Elsa und Milke der Heidelberg Cement AG in Geseke besichtigt.
Die neue Straße optimiert Transportwege und dient gleichzeitig als Forschungsobjekt für innovative Betonbauweisen. Das Straßenbauprojekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW und der Stadt Geseke. Planung und Bau wurden komplett unter der Regie der Heidelberg Cement AG durchgeführt. Mit dem Straßenneubau optimiert das Unternehmen seine Rohmaterial-Transporte aus dem östlich gelegenen Bereich des Steinbruchs Elsa zum Zementwerk Milke. Auf dem Rückweg fahren die Lkw dann Klinker für das Mahlwerk Elsa. Bisher wurden für den Transport zwei öffentliche Straßen genutzt, jetzt laufen die täglich rund 450 Lkw-Fahrten über die für den öffentlichen Verkehr gesperrte Werksstraße. Die neue Straße ist auch Bestandteil des bereits seit einiger Zeit verabschiedeten Steinbruchkonzepts für die beiden Werke. Es sichert langfristig die Erschließung der Rohstoffvorkommen, da der Steinbruch Milke nicht mehr erweitert werden kann und mittelfristig das gesamte Rohmaterial aus dem Steinbruch Elsa zum Zementwerk Milke transportiert werden muss.
Die Hauptstraße wurde als „Durchgehend Bewehrte Betonfahrbahn“ ausgeführt. Sie ist besonders für hohes Verkehrsaufkommen und Schwerverkehr mit großen Achslasten geeignet. In den Anschlüssen zur Hauptstrecke wurden Stahl- und Kunststoff-Faserbetone unterschiedlicher Zusammensetzung eingebaut. Sowohl die Fahrbahn als auch eine Referenzstrecke wurden mit speziellen Messsensoren ausgestattet, um das Verhalten der Fahrbahn unter Belastung durch Schwerverkehr langfristig untersuchen und bewerten zu können.