
Besichtigung Bundesanstalt für Straßenwesen -BASt- in Bergisch Gladbach
Mit 15 Personen hat die VSVI Rhein-Ruhr die Bundesanstalt für Straßenwesen besucht.Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ist die praxisorientierte, technisch-wissenschaftliche Forschungseinrichtung des Bundes auf dem Gebiet des Straßenwesens. Sie widmet sich den vielfältigen Aufgaben, die aus den Beziehungen zwischen Straße, Mensch und Umwelt resultieren und ist seit 1970 die zentrale Stelle für Unfallforschung im Straßenverkehr in Deutschland.Nach einer Video Imagefilmeinführung über die Tätigkeiten der BASt ging es unter fachkundiger Führung in die einzelnen Versuchs-/Forschungsabteilungen.
Als erstes besichtigten wir die Halle für Unfallforschung/Dummykalibrierung. Einige Dummys wurden für Versuchszwecke gerade hergerichtet. Darunter Mann und Frau und auch Kinderdummys. Erstaunt waren wir, als wir dann über die Details interformiert wurden, was so ein Dummy ausmacht. Mit den Jahren ist die Mess- und Auswertungstechnik immer feiner und aufwändiger geworden, was sich teilweise auch in den Kosten für ein Dummy von 60.000 Euro, 200.000 bis hin zu 500.000 Euro bemerkbar macht. Einige Prüfabläufe wurden dann praxisnah vorgestellt und es machte jeden von uns betroffen, welche Verletzungen entstehen bei verschiedenen Unfallhergängen und welche Chancen der Mensch bei einem Unfall hat.

In der Lichthalle wurde dann die Entwicklung zur Erkennbarkeit von Verkehrsschildern und Signalanlagen vorgestellt. Immer wichtig war die Erkennbarkeit bei Tag und Nacht und wie der Verkehrsteilnehmer die Hinweise noch wahrnehmen kann, um entsprechend auch rechtzeitig zu reagieren. Eine weitere Station war der Prüfstand Fahrzeug/Fahrbahn (PFF). Hier wurden der Abrieb und der Lärmpegel bei unterschiedlichen Reifen- und Fahrbahntypen vorgestellt und wie sichere Übergänge von der Fahrbahn auf ein anderes Bauwerk, wie eine Brücke, gebaut werden müssen. In der Halle Fahrzeugtechnische Versuchsanlage (FTVA) wurde dargestellt, was passiert, wenn Fahrzeuge in unterschiedlichster Weise verunglücken. Mit Hochgeschwindigkeitskameras kann das Unfallgeschehen analysiert werden. Hier kommen die Dummys zum Einsatz.Zum Schluss der Veranstaltung kam die Halle für dynamische Untersuchungen Modellstraße/MLS10 (Mobile Load Simulator). Hier wurden unterschiedliche Straßenbeläge auf ihr Überrollverhalten durch den Schwerlastverkehr getestet.
Zum Einsatz kommt eine Maschine, die im Inneren LKW Reifen wie auf einer Endlosumlaufkette mit definiertem Andruck über die Straße rollen lassen. So wird simuliert, wie lange der Belag bei einer zigtausend fachen Überrollung hält. Ferner wurden mittels Messsonden auch die Druck- und Temperaturverhältnisse im Inneren des Straßenaufbaues erfasst. Diese Messergebnisse finden dann Berücksichtigung in der Mischung der Straßenbeläge. Die interessante Besichtigung spiegelte nur einen Teil der Aufgabengebiete der BASt und hat gute 3 ½ Stunden gedauert. Die Bezirksgruppe Rhein-Ruhr bedankt sich für die Einblicke in die Forschung zu unserer aller Sicherheit bei den Mitarbeitern der Bundesanstalt für Straßenwesen und wünscht allen immer eine sichere Fahrt.
Exkursion Kläranlage Essen-Kettwig
Im Juni hat die Bezirksgruppe der VSVI Rhein-Ruhr mit 20 Personen die Kläranlage Essen-Kettwig des Ruhrverbandes besichtigt und dem interessanten Vortrag des Regionalleiters Christian Lux über die Aufgaben des Ruhrverbandes und über die Aufbereitung der Abwässer in einer Kläranlage aufmerksam zugehört.
„Unsere Ruhr“ versorgt mehr als 5 Millionen Menschen und die Industrie mit ausreichendem Trinkwasser. Damit die Wasserwerke stets eine gute Trink-Wasserqualität erzeugen können, sind notwendige Voraussetzungen zu schaffen.
Mit rund 69 Kläranlagen entlang des Ruhrverlaufes sorgt der Ruhrverband dafür, dass die mit allen möglichen Belastungen versehenen Abwässer der Gemeinden und Industriebetriebe nicht ungeklärt in unsere Ruhr gelangen. Dieser Gewässerschutz ist eine elementare Voraussetzung für die Trinkwasserversorgung und für die vielen Freizeitaktivitäten in der schönen Natur, auf dem Fluss und auf den Stauseen.
Die Kläranlage Essen-Kettwig im Essener Süden, wurde 1997 mit einem Neubau modernisiert und ist eine zentrale Anlage für Heiligenhaus und 5 Essener Ortsteile. Die Abwasserzuflüsse erfolgen über Pumpwerke und unterirdische Dücker. Herr Lux hat die VSVI Gruppe über die Außenanlagen geführt und die einzelnen Betriebspunkte erklärt. Herr Lux sprach immer wieder von den vielen kleinen Helferlein, von den verschiedenen Arten Bakterien, die gierig darauf sind, das zu „fressen“, was so im Abwasser herumschwimmt und was die Rechenanlage nicht herausholen konnte. Es wurden die biochemischen Zusammenhänge auch für Nichtchemiker erklärt, die ablaufen, damit Substanzen wie Stickstoff und Phosphor entfernt werden können. Diese Stickstoff und Phosphor Verbindungen spielen eine zentrale Rolle in der Kette der Pflanzennährstoffanreicherung –Eutrophierung- und dürfen die Gewässer nicht zusätzlich belasten. Damit es den Bakterien auch gut geht, werden sie in einem „Wellnessaufbereitungsbecken“ zuerst mit guter Luft aus dem Essener Süden versorgt bevor sie zur Arbeit gehen. Zum Schluss wird die Arbeit der Helferlein mit klarem Wasser belohnt und wieder der Ruhr zugeführt.
Die Bezirksgruppe VSVI Rhein-Ruhr bedankt sich bei Herrn Lux für die sehr interessante Führung und dem Ruhrverband für den Einblick in die Verbandsarbeit.