
Bericht über die Besichtigung der Hauptfeuer- und Rettungswache am 4.04.2014 in Wuppertal
Am 4.4.2014 haben wir mit 17 Personen der Bezirksgruppe die Hauptfeuer- und Rettungswache Wuppertal (Wache 1) in der August-Bebel-Straße 55 in Elberfeld besucht.
Nach der Grundsteinlegung am 17. Februar 1987 wurde die Hauptwache am 13. Oktober 1990 eingeweiht. Die zwei weiteren Wachen der Berufsfeuerwehr befinden sich in Barmen (Waldeckstraße) und im Bayer-Werk (Friedrich-Ebert-Straße), insgesamt stehen der Berufsfeuerwehr 330 Personen (die sich – neben den Angestellten – überwiegend auf den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst aufteilen) zur Verfügung; täglich stehen 63 Personen bereit. 16 weitere Wachen der freiwilligen Feuerwehr (mit 500 bis 550 Personen) unterstützen die Arbeit.
Zunächst stand eine Besichtigung des Planspielraums (mit einem Stadtmodell) auf dem Programm. Hier wurden zum Beispiel die durchschnittlichen Zeiträume bis zum Eintreffen des ersten Löschzugs mit zehn Personen (18 Minuten vom ersten Erkennen des Brandes an) erläutert. Der erste Löschzug besteht aus Einsatzleitwagen (ELW) mit zwei Personen, Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLW) mit sechs Personen und der Drehleiter mit zwei Personen. Mit dem zweiten Löschzug kommen sechs weitere Personen für den Einsatz „kritischer Wohnungsbrand“. Es folgten wichtige Begriffe wie Hilfsfristen 1+2, Funktionsstärken, Erreichen/Erreichungsgrad sowie Schutzkonzept (Sicherheitsanspruch) und der Rettungsdienst.
Danach besuchten wir die Wagenhalle, in der auch die Rutschstangen demonstriert und natürlich ein Fahrzeug (HLW) bestiegen und ausführlich untersucht wurden. In der Hauptwache stehen insgesamt 34 Großfahrzeuge und Einsatzcontainer, zehn Pkw und sieben Rettungsdienstfahrzeuge zur Verfügung.
Es folgten die Besichtigung des Spritzenturms mit Schlauchwaschanlage, der Atemschutzstrecke und der Besuch in der Leitstelle. Seit 2007 ist sie die Gemeinsame Integrierte Regionalleitstelle (GIRLS) zusammen mit den Feuerwehren der Stadt Solingen.
Wir bedanken uns bei Frau Marks für die Ermöglichung des Termins und die Führung sowie bei Herrn Steinhard für den Vortrag im Planspielraum.
Allen, die sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchten, sei das äußerst umfangreiche Buch „Feuerwehr Wuppertal“ von Peter Fichte (Edition Köndgen, 2008) empfohlen.
Sven-Martin Nielsen
Bericht über die Besichtigung Müllheizkraftwerk (MHKW) am 27.05.2014 in Wuppertal
Ein weiteres Highlight unserer für das Jahr 2014 geplanten Veranstaltungen bildete die Besichtigung des Müllheizkraftwerkes (MHKW) am 27.05.2014 in Wuppertal. Den 14 teilnehmenden Mitgliedern der Bezirksgruppe Bergisch-Land wurde folgendes reichhaltiges Programm geboten:
- Anforderungen aus der Praxis an die Logistik (Vortrag Herr K. Steinbrink von der AWG)
- Einführungsvortrag und anschließender Film über historische Entwicklung der Müllverbrennungsanlage zum Müllheizkraftwerk (Vortrag Herr W. Görtz von der AWG)
- Führung durchs Müllheizkraftwerk

Das MHKW der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) Wuppertal ist für die regionale Abfallentsorgung zum jetzigen Zeitpunkt unverzichtbar und für seine kommunalen und gewerblichen Anlieferer ohne wirtschaftlich darstellbare Alternative. Deshalb ist die Anlage, seit ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1976, rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres in Betrieb. Jährlich erfolgen ca. 59.000 Abfallanlieferungen, das sind ca. 210 Anlieferungen pro Tag. Es werden hierdurch jährlich ca. 397.000 Mg (Megagramm) Abfälle verbrannt. Die Verbrennungsbedingungen im Feuerraum der einzelnen Kesselanlagen unterliegen einer kontinuierlichen Überwachung und Aufzeichnung. Die bei der Verbrennung der Abfälle freiwerdende thermische Energie wird zunächst in Dampf umgewandelt. Dieser Dampf wird dann zur Erzeugung von elektrischer Energie und Fernwärme genutzt. Im MHKW wurden im Jahre 2013 164.000 MWh elektrische Energie erzeugt. Diese gewonnene Energie dient zum einen der Deckung des eigenen Energiebedarfes für den Betrieb des Kraftwerkes und zum anderen, und das zum größten Teil, wird die bei der Müllverbrennung freigesetzte Energie in Form von elektrischem Strom und Fernwärme dem lokalen Verbundnetz zugeführt werden. Ein weiterer Ausbau dieses Netzes ist vorgesehen. Seit dem Jahre 2013 wird die Stromerzeugung des MHKW der AWG vom Umweltbundesamt hinsichtlich des biogenen Anteils seines Brennstoffes Abfall der Erzeugung von Energie aus regenerativen Brennstoffen zugerechnet. Somit wurden im Jahre 2013 von der AWG über 60.000 MWh „grüner Strom“ in das lokale Netz eingespeist.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Führung durch das beeindruckende MHKW. Unser Dank gilt den Vortragenden und Mitarbeitern des MHKW Wuppertal, die in einer stets freundlichen Art und Weise uns einen nachhaltigen Eindruck in die Logistik und Technik eines MHKW dieser Größenordnung gegeben haben.
Michael Haneke
Jahresfahrt in den Schwarzwald und das Elsass vom 19. bis 22. Juni 2014
Die Jahresfahrt 2014 führte uns mit 25 Teilnehmern vom 19. bis 22. Juni in den Südschwarzwald und das Elsass.
Nach anstrengender Hinfahrt wurden wir am Zielort im Hotel Stadt Freiburg einquartiert.
Abends ging es dann zum Einstimmen auf die Stadt Freiburg in die Hausbrauerei Feierling, um dort das gemeinsame Abendessen einzunehmen und die Brauspezialität „Inselhopf“ zu probieren.
Am nächsten Morgen stand die Fahrt ins Elsass auf unserem Programm. Das erste Ziel war Colmar. Bei einer Stadtführung lernten wir die drittgrößte Stadt im Elsass kennen. Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Die Stadt ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar.
Wir besichtigten die Hauptkirche der Stadt, das gotische Martinsmünster mit seinem 71 Meter hohen Turm. Weiterhin sehenswert sind die Dominikanerkirche mit der Schongauer-Madonna und die Franziskanerkirche mit der Silbermann-Orgel.
In Colmar sahen wir zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben.
Wir erkundeten weitere Sehenswürdigkeiten wie das am Fluss Lauch liegende Viertel Kräuter-Aue, das französisch Petite Venise („Klein-Venedig“) genannt wird, mit seinen sehr schönen Häusern und Brücken.
Nach der Mittagspause ging es weiter durch das wunderschöne Elsass nach Straßburg, der Hauptstadt der Region Elsass. Straßburg ist Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte.
Auch hier lernten wir bei einer Stadtführung Straßburgs gut erhaltene historische Altstadt kennen, die 1988 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Wir sahen das Wahrzeichen der Stadt, das 1176 bis 1439 erbaute romanische und gotische Straßburger Liebfrauenmünster. Es gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Das Münster beherbergt im südlichen Querschiff die weltbekannte astronomische Uhr und den „Engelspfeiler“; auch die Kanzel, das Taufbecken, die Schwalbennestorgel sowie die Glasfenster und die Wandteppiche mit dem Marienleben gelten als hervorragende Beispiele abendländischer Kunst.
Dominiert von der Westfassade des Münsters, stehen am Münsterplatz zahlreiche, teilweise vier- bis fünfgeschossige Fachwerkhäuser im alemannisch-süddeutschen Stil. Charakteristisch sind die steilen Dächer mit bis zu vier Dachgeschossen.
Sehr beliebt ist auch das sogenannte „Gerberviertel“ im Stadtteil „La Petite France“ mit seinen malerischen Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und den typischen Dachgauben.
Zur Stärkung nach einem anstrengenden Tag machten wir auf der Rückfahrt nach Freiburg Station in Lahr, um dort im Hotel Wacker unser vorzügliches Abendessen einzunehmen.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen von Freiburg, der größten Stadt im Schwarzwald und zugleich klassische deutsche Universitätsstadt. Eine Stadtführung brachte uns diese wunderbare Stadt näher. Wir sahen bemerkenswerte Gebäude aus allen Epochen der Stadt-geschichte. In der historischen Altstadt befindet sich das Freiburger Münster, der Münster-platz mit Historischem Kaufhaus, das Wentzingerhaus und die Alte Wache sowie die beiden noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttore.
Das Freiburger Münster ist das Wahrzeichen der Stadt und ihr bedeutendstes Gebäude. Der 116 Meter hohe gotische Turm des Münsters überragt alle Gebäude der Stadt. Als einziger Turm einer größeren Kathedrale in Deutschland wurde er schon im Mittelalter fertig gestellt.
Nachmittags konnten die Teilnehmer Freiburg auf eigene Faust erkunden. Zum gemeinsamen Abendessen fanden wir uns im Hotel ein.
Auf der Rückfahrt ins Bergische Land am vierten Tag stand eine Panoramafahrt durch den Hochschwarzwald auf unserem Programm. Die erste Station brachte uns mit der Seilbahn zum Schauinslandgipfel, dem 1284 m hohen Hausberg von Freiburg. Es erwartete uns ein toller Ausblick bis zu den Vogesen und in die Alpen.
Weiter ging es zum Titisee und der Ravennaschlucht. Im unteren Bereich wird die Schlucht von der 37 Meter hohen Ravennabrücke, dem Viadukt der Höllentalbahn überquert.
Über die Schwarzwald-Panoramastraße fuhren wir zu den Triberger Wasserfällen und über die Schwarzwald-Hochstraße am Mummelsee vorbei zur Pause nach Sasbachwalden. Die Triberger Wasserfälle gehören mit ihren insgesamt 163 Metern Fallhöhe zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen Deutschlands.
Weiter ging es dann mit wunderbaren Eindrücken vom Schwarzwald und dem Elsass über Baden-Baden in Richtung Heimat.
Fahrt zur Mosel mit zwei Brückenbesichtigungen am 15. und 16. August 2014
Dies sollte unsere vierte Exkursion zur Mosel werden - fast schon eine Tradition! In diesem Jahr wollten wir endlich den „B 50-Hochmoselübergang“ besichtigen. So fuhren wir mit 20 Teilnehmern vom 15. bis 16. August 2014 zur Mosel.
Die Leiterin des LBM Trier, Frau Edeltrud Bayer, hat es sich nicht nehmen lassen, uns persönlich mit einem Vortrag den B 50-Hochmoselübergang näher zu bringen und uns anschließend über die Brückenbaustelle der Hochmoselbrücke zu führen.
Die ursprünglich für dieses Projekt veranschlagten Kosten i. H. v. 330 Millionen Euro wurden im August 2014 vom rheinland-pfälzischen Verkehrsstaatssekretär auf 456 Millionen Euro korrigiert; mit der Fertigstellung wird im Jahr 2018 gerechnet.
Das Herzstück des B 50-Hochmoselüberganges ist die Hochmoselbrücke, einem Projekt der Superlative: Mit der Hochmoselbrücke wird man in einigen Jahren eine der größten Brücken Deutschlands bestaunen können, unter der sogar der Kölner Dom einmal Platz hätte. In einer Höhe von 158 Metern wird sich das Bauwerk 1,7 Kilometer lang über das Moseltal spannen.
Als weiteres Highlight stand die Moselbrücke bei Wolf auf dem Programm. Dieses Bauwerk wurde im sog. Freivorbauverfahren, welches dem Prinzip des Waagebalkens folgt, hergestellt.
Dabei werden sogenannte Freivorbaugerüste eingesetzt, um die Betonierlasten eines neuen Brückenabschnittes abzutragen. Auch hier erhielten wir vom Bauleiter der bauausführenden Firma einen ausführlichen und kompetenten Vortrag und wurden dann über die Brückenbaustelle geführt.
Vor dem Abendessen im Hotel stand noch eine Weinprobe in Treis-Karden beim Weingut Gilles auf dem Programm. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Kultur. Wir besuchten das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Machern mit seiner Krypta, dem Spielzeug- und Ikonenmuseum, dem Brauhaus und der Klosterbrauerei. Die Besichtigung des Moselortes Traben-Trarbach rundete das Programm ab.
Besichtigung des Projektes „Neugestaltung Döppersberg“ 27. Oktober 2014
Nach einer ersten Informationsveranstaltung mit anschließender Besichtigung des Projektes „Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes Döppersberg“ im Jahr 2011 erfolgte am 27. Oktober 2014 der zweite Besuch dieses Projektes durch unsere Bezirksgruppe. 30 Teilnehmer wurden am Infopavillon der Stadt Wuppertal von Herrn Dipl.-Ing. Udo Lauersdorf, Projektleiter dieses bedeutendsten Stadtentwicklungsprojektes der Stadt Wuppertal, empfangen. Anhand von Plänen und Modellen aus Gegenwart und von der Zukunft wurde uns das Projekt nahegebracht.
Dieses Großbauprojekt ist ein Eingriff in die eigene Infrastruktur, den über einen so langen Zeitraum bislang noch keine deutsche Stadt gewagt hat. Insgesamt sollen bis 2017 ca. 236 Mio. € investiert werden, die sich zwischen Stadt, Verkehrsbetrieben, Land NRW und Deutsche Bahn aufteilen.
Zentrale Maßnahmen sind die Verlegung des Busbahnhofes hin zum Bahnhof, die grund-legende Renovierung des Bahnhofsgebäudes und dessen weitgehend bauliche Freilegung wieder zurück zur ursprünglichen Gestaltung, die Tieferlegung der B7 als Hauptverkehrsstraße und die Schaffung einer modernen Fußgängerbrücke zwischen Bahnhof und Fußgängerzone in Wuppertal-Elberfeld. Die Stadt erwartet noch erhebliche private Folgeinvestitionen, weil durch die städtebauliche Neuordnung Bauflächen in zentralen Lagen zur Nutzung frei werden. Am Ende soll der Bereich Döppersberg ein völlig neues, repräsentatives Gesicht erhalten, mit einem komplett neu gestalteten Bahnhof, einem Einkaufszentrum und einer Flaniermeile, unter der die tiefergelegte B 7 dann herführt.
Anschließend konnten die Teilnehmer mit dem Projektleiter die verschiedenen Stationen der Baumaßnahme besichtigen.
Der Stadt Wuppertal gebührt auf jeden Fall großer Dank für die ausgezeichnete Ausrichtung dieser Veranstaltung.
Abgerundet wurde diese interessante Veranstaltung durch den Besuch einer italienischen Trattoria.